Drei für das Jahr 2022 exemplarische Projekte aus der Sparte Literatur

 

«Die verborgene Stimme. Auf der Suche nach der Muttersprache» von Christina Le Kisdaroczi Zulauf. In ihrem Buch macht sich die Autorin Christina Le Kisdaroczi Zulauf auf die Suche nach der Sprache ihrer Mutter, der casa lingua, die ihr als Kind in den Zeiten der Schwarzenbach-Initiative verschlossen blieb. Das Buch erzählt auf philosophische und humorvolle Weise oft auch in Briefform von Identität, Zugehörigkeit und Ausgrenzung. © Christina Le Kisdaroczi

Notizbücher 2006–2022 von Tabea Baumgartner. 30 Notizbücher dokumentieren die Perspektive einer Maturandin und Studentin, einer Reisenden in verschiedenen Ländern Westafrikas, einer Geissenhirtin, Bündner Gemeindepolitikerin und Bergbäuerin. Mit ihrer Recherche will Tabea Baumgartner der Frage nachgehen, ob es relevant ist, was eine junge Aargauerin zwischen 16 und 31 Jahren denkt. © Tabea Baumgartner

Literarische Gesellschaft Baden. Der Verein führt unter dem Label «Baden liest» jeweils von September bis Mai des darauffolgenden Jahres Lesungen und Performances mit zeitgenössischen Autorinnen und Autoren durch. Die Literarische Gesellschaft Baden bereichert mit einem qualitativ hochstehenden Angebot das literarische Leben der Stadt Baden und Umgebung. © Literarische Gesellschaft Baden

 

 

Generationenwechsel im Literaturleben des Kantons

Im Fachausschuss Literatur kam es 2022 zu grösseren Veränderungen. Zum Jahresauftakt trat mit Halina Hug eine neue, junge und qualifizierte Kuratorin dem Fachausschuss Literatur bei, im September habe ich den Vorsitz übernommen. Auch im literarischen Leben im Kanton Aargau gab es einen bedeutenden Wechsel: Ein neues Team übernahm die Leitung des Aargauer Literaturhauses.

Damit kam es in der für die Literaturvermittlung im Kanton zentralen Institution zu einem Generationenwechsel. Unter der neuen Leitung soll das Literaturhaus ein jüngeres und breiteres Publikum ansprechen. Mit der Einführung von Formaten wie den niederschwelligen kurzen Abendworkshops Pult, thematischen Reihen wie Pornographie und Literatur oder dem Literaturhaus on tour mit Stationen bei anderen Institutionen soll bei neuen Bevölkerungsschichten Interesse für literarische Veranstaltungen geweckt werden. Zudem führt die neue Leitung die digitalen Angebote, die während der Corona-Pandemie sukzessive und erfolgreich aufgebaut worden sind, weiter und legt einen neuen Schwerpunkt bei digitalen Audioformaten. Das Aargauer Literaturhaus begibt sich damit auf Wege, die sich in der ganzen Literaturszene abzeichnen. Wie die Resonanz ist, darauf darf man gespannt sein.

Neben dem Literaturhaus hat das Aargauer Kuratorium die Vielfalt des literarischen Schaffens mit zahlreichen kleineren Beiträgen unterstützt. Zudem konnten wiederum drei Lektoratsbeiträge vergeben werden. Das Angebot, Schreibende mit einem Lektorat zu unterstützen, wird sehr geschätzt. Gerade junge Autorinnen und Autoren bekommen die Möglichkeit, ihr Material in einem Lektorats-Prozess mit der Unterstützung einer Aussensicht zu ordnen und die Dramaturgie zu überprüfen. Esther Schneider, Vorsitz Literatur

 

BEITRÄGE LITERATUR
 
Druckkostenbeitrag
armando dadò editore, Locarno Christina Le Kisdaroczi Zulauf: «Die verborgene Stimme» 7’000
armando dadò editore, Locarno Christina Caprez: «La pastora illegale» 4’500
Christian Haller, Laufenburg «Blitzgewitter oder Eine kleine Geschichte des Lichts, in das wir uns stellen» 4’000
Claudia Storz, Aarau «Verborgene Kinder» 5’000
Frankfurter Verlagsanstalt GmbH, Hessen «Mr Goebbels Jazzband» 4’500
Gabeh publications, Isfahan «Zwischen zwei Wassern» 1’200
Geparden Verlag GmbH, Zürich Nathalie Schmid: «Lass es gut sein» 4’500
Haymon Verlag GmbH, Innsbruck Wekausgabe Klaus Merz Band 9 «Dichtung und Belichtung» 5’500
Jugendbuchverlag da bux, Werdenberg Sunil Mann: «Ganz.Sicher.Nicht» 2’000
Lukas Gloor, Olten Narr. Das narrativistische Literaturmagazin 4’500
Verlag Der gesunde Menschenversand, Luzern Dominic Oppliger: «giftland» 4’000
verlag die brotsuppe, Biel/Bienne Lukas Gloor: «Timbuktu» 4’500
verlag die brotsuppe, Biel/Bienne Eva Seck: «versickerungen gedichte und andere gedanken» 4’000
 
Jurierungen (zum Jurybericht)
Dominic Oppliger, Zürich Werkbeitrag 25’000
Darja Keller, Zürich Atelier Berlin, 3 Monate 9’000
Jasmine Keller, Winterthur Lektoratsbeitrag 10’000
Michael Hugentobler, Küttigen Werkbeitrag 20’000
Sara Katarina Trailovic, Rohr Lektoratsbeitrag 10’000
Sascha Garzetti, Baden Werkbeitrag 30’000
Stefan Haller, Zürich Werkbeitrag 20’000
Steven Fabio Schneider, Bad Zurzach Lektoratsbeitrag 10’000
Sunil Mann, Zürich Atelier London, 3 Monate 9’000
 
Beiträge an Lesungen
Autorinnen und Autoren bei Aargauer Kulturveranstaltenden 8’200
 
Programmbeitrag
Aargauer Literaturhaus, Lenzburg Jahresprogramm 2023 220’000
die literarische aarau, Buchs Programmbeitrag 2021/22 2’500
die literarische aarau, Buchs Programmbeitrag 2022/23 2’500
Interessengemeinschaft Kultur Aargau, Baden Aargauer Kulturmagazin 2023 95’000
Literarische Gesellschaft Baden Literaturprogramm Baden liest 2022/23 5’000
Urs Augstburger, Ennetbaden «Mehr Lametta war nie die Weihnachtsshow der IG Engelshaar» 3’000
Verein Sofalesungen, Basel Sofalesungen eine öffentliche Lesereihe in privaten Räumen 5’000
 
Recherchebeitrag
Tabea Baumgartner, Curaglia 4’000
 
Total Beiträge Literatur 525’400